Auf der Piste rot rein – rot raus:
Die Deutsche Hallenmeisterschaft im Bahngehen brachte für unser Geher-Team tolle Medaillengewinne, aber auch Hindernisse…
Schon die Fahrt im ICC nach Frankfurt ist für unser Team immer eine willkommene Gelegenheit um in Form zu kommen: Zwischen aktuellen Themen – wie das pro und contra zu Herthas neuer Globalfinanz-Unterstützer-Heuschrecke, immer wieder auch gern News aus der Welt der Drogen und anderer Schauergeschichten aus den Zeitungen, gern charmanter Kontaktaufnahme untereinander, aber auch zu Mitreisenden – testen wir unsere mitgebrachte Humorfähigkeit an Reiz-Reaktionsthemen, ansteckendes Lachen immer garantiert.
Wir fahren gern in die moderne Leichtathletikhalle nach Frankfurt-Kalbach. Besonders schön, wenn Ralf wieder alles sorgfältig vorbereitet hat und unsere Gruppe sicher durch die Umsteigebahnhöfe leitet. Immerhin ist hier im Frankfurter Norden bereits das siebente Mal der Austragungsort der deutschen Hallenmeisterschaften im Mehrkampf. Und immer auch für uns ein Leistungstest während der Wintersaison. Optimale Bedingungen für den Formtest. Und ein großes willkommenes Familientreffen unserer bundesweiten Geher-Familie.
Zunächst sind die Frauen auf der 3000m Piste. Brigitte Zeidler wird von uns lautstark vorangebracht und sichert sich bei den Frauen W 45 mit 18:56,99 den 4. Platz.
Bei den Männern M 55 haben wir drei Geher unterwegs: Uwe Tolle, Ralf Janotte undGünter Evertz. Während Uwe mit 16:35,22 der Bronze-Medaille! kämpferisch entgegen geht, gibt es für Ralf und Günter jeweils die rote Karte. Schön für Uwe. Schade für die disqualifizierten.
Bei den Männern M 60 sichert sich Bernd Affeln mit ganz starken 16:32,88 souverän den 3. Platz. Eine hoch verdiente Bronzemedaille – mit dieser Zeit hätte er an diesem Tag auch bei den Jüngeren einen Medaillenrang erkämpft!
In der Männer 65 ging es für mich darum, den Abstand zu Jos Hummer (TV Groß-Gerau)nicht zu groß werden zu lassen. Und auf alle Fälle den 3. Platz zu sichern. Und ich war für meine Verhältnisse gut unterwegs auf dem 3. Platz.
Aber was ist das: Plötzlich springt in der vorletzten Runde der leitende Gehrichter vor mir auf mit einer roten Karte. Eine Verwarnung hatte ich noch nicht. Was sollte das sein, aus heiterem Himmel? Ich behielt die Nerven und ging weiter. Nach einer weiteren halben Runde bellte mich eine Gehrichterin rigoros an und verwies mich wild gestikulierend von der Bahn in den Innenbereich. Und jetzt, Achtung, kommt der leitende Gehrichter angerannt, schickt seine Assistenz verbindlich weg und ruft mir zu: Ein Irrtum, weitergehen, weitergehen!
Ich wieder zurück auf die Bahn. Noch 200 Meter. Wieder Schritt fassen und mit Endspurt und 18:24,46 im Ziel!
Da kam dann auch schon Rolf Müller, der leitende Gehrichter (und nebenbei derzeit der einzige internationale Top-Gehrichter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes) angelaufen und entschuldigte sich in aller Form für das Missverständnis. Das hatte Stil. Alle waren erleichtert. Happy end. Platzierung gerettet. (Ein Gehrichter hatte wohl meine Startnummer 232 mit der Startnummer 252 eines angezählten Mitathleten verwechselt).
Am Schluss also noch ein Finale mit Hindernissen, wie man es als Geher selten erlebt – ich bin daher besonders froh über meine Bronze-Medaille!!!
Und nun zu der „Königsklasse“ der Senioren Geher mit PSV-Höchstbeteiligung: Die Männer 70 mit Karl Degner, Wolf-Dieter Giese und Heinz-Jürgen Mittmann! Der Wettkampf war an Spannung kaum zu überbieten: Mit Felix Maier (SV Breitenbrunn) war der starke Dauergegner von Wolf dabei, aber auch Christoph Höhne (TV Fürstenwalde), der auch erst mal bezwungen werden will.
Die größte Bewegung auf der Piste aber ging von unserem Sportfreund Klaus Gottert (ASV Erfurt) aus der Altergruppe M 75! aus. Wie er – zuerst im Windschatten von Christoph Höhne – sich dann absetzte und mit scheinbarer Leichtigkeit auch noch eine Zeit 18:32,68holte! Das war nicht nur Gold, das war eine fulminante Leistung, die uns alle sehr begeisterte. Ein toller Athlet, dieser Deutsche Meister der M 75 Klaus Gottert!
In der Männerklasse M 70 hatten wir PSV-Geher mit dem grandiosen Karl Degner in 17:29,46 wieder den Deutschen Meister. Und Wolf sicherte sich mit 18:40,85 die Bronze-Medaille! Heinz schaffte mit der Zeit von 19:48,58 den 6. Platz; damit lies er auch seine unmittelbaren Konkurrenten zurück. Herzlichen Glückwunsch.
Und auf der Heimfahrt bekamen wir dann noch eine sms von unserem zur Zeit nicht aktiven Geher Ditmar Hendrich, der uns zu allen Platzierungen gratulierte. Dankeschön Ditmar.
Jetzt freut sich unser ganzes Geher-Team auf die Weltmeisterschaft der Geher Ende März in Budapest.
Wir haben uns das ganze Jahr über qualifiziert. Wir kämpfen mit – wir sind dabei!
Bernd O. Hölters
Deutsche Hallenmeisterschaft im Bahngehen 1. Februar 2014
Ergebnisse PSV-Geher im Überblick
Name |
Disziplin |
Rang |
Altersklasse |
Zeit |
Karl Degner |
3000 m |
Deutscher Meister |
AK 70 |
17:29,46 |
Wolf-D. Giese |
3000 m |
3. Platz |
AK 70 |
18:40,85 |
Heinz Mittmann |
3000 m |
6. Platz |
AK 70 |
19:48,58 |
Bernd Hölters |
3000 m |
3. Platz |
AK 65 |
18:24,46 |
Bernd Affeln |
3000 m |
3. Platz |
AK 60 |
16:32,88 |
Uwe Tolle |
3000 m |
3. Platz |
AK 55 |
16:35,22 |
Ralf Janotte |
3000 m |
disq. |
AK 55 |
|
Günter Evertz |
3000 m |
disq. |
AK 55 |
|
Brigitte Zeidler |
3000 m |
4. Platz |
AK 45 |
18:56,99 |
Unsere Geher der A 70 bei der Deutschen Meisterschaft im Hallengehen ganz oben: Karl Degner als Deutscher Meister mit Gold und Wolf-Dieter Giese als Dritter mit Bronze (rechts im Bild). Links der Vizemeister Felix Maier (SV Breitenbrunn).
Auf dem DM-Siegerpodest der AK 65:
Platz 1 Dr. Rainer Lorscheider (TV Ludweiler); Platz 2 Joseph Hummer (TV Groß-Gerau);
Platz 3 Bernd Hölters (PSV Berlin)
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