Bericht von Brigitte (Gitti) Zeidler
Lang, lang ist es her….In Erfurt wollte ich nie wieder starten, Wolf übrigens auch nicht! Aber sowohl die Berlin-Brandenburgische Meisterschaften in der Harbig Halle als auch die Norddeutschen Meisterschaften in Hohenschönhausen liefen bei uns beiden so gut, dass wir, angespornt von Bernd und voller Euphorie uns überreden ließen (was nicht schwer war, da es im Kreise der Geher so nett ist, mal wieder in Erfurt zu starten.
Viel zu früh, da sicherheitsliebend, war ich am Bahnhof Südkreuz, Gleis 2. Wen sehe ich da? Bernd war ebenfalls schon da, noch früher! Wir schauten, wo der Wagen 2 hält…Der Zug fuhr ein, ich sah am Wagen 2,2,2,…Wir rannten weit nach vorne. Im Zug mussten wir wieder weit nach hinten laufen, um Wolf, der in Spandau eingestiegen war und eine Platzkarte hatte, sowie Patrick und Hartmut zu finden. Wie Patrick ganz trocken feststellte steht außen am Wagen die 2 für 2. Klasse…Das war mal wieder so typisch und wir hatten gleich mal wieder was zum Lachen; in den beiden Tagen lachten wir viel! Wir saßen im Ruhebereich, komfortabel mit Tisch, ganz ruhig ging es nicht zu, aber was soll´s!
Vom Bahnhof in Erfurt lief Patrick zur Halle, wir „Alten“ fuhren mit der Straßenbahn, verquatschten uns und stiegen eine Station zu spät aus…So hatten wir schon mal ein bisschen Bewegung. In der Halle angekommen, kamen bei mir wieder die alten Gefühle hoch.. Schon dieser Geruch in der Halle… Oh weh, hier wollte ich eigentlich nie wieder starten…
Zuerst aber waren die Männer mit M60, M70 + M75 dran, also sprich Günter, Bernd und Wolf am Start.
Heute gab es das erste Mal für uns eine neue Regel bei dem Wettkampf: nach 3 Verwarnungen und der roten gezeigten Kelle begibt der Athlet sich in eine sogenannte Aufenthaltszone. Dort muss er 30 Sekunden ausharren und darf dann wieder auf die Bahn. Bekommt er jedoch danach noch eine rote Karte gezeigt, ist er disqualifiziert!
Zuerst hatte Wolf das Vergnügen, sich auszuruhen. Trotz der 30 Strafsekunden hatte er im Ziel noch eine gute Zeit und belegte den 2. Platz! Bernd ging sauber durch und auch er bekam die Silbermedaille. Die Freude war groß! Günther hat ja sowieso einen guten Gehstil und kam auch prima durch. Leider ist die Konkurrenz groß bei ihm aber mit dem 5. Platz war auch er sehr zufrieden! Zumal er ja schon vorher beim Hammerwerfen glänzte und einen tollen 5. Platz belegte.
Danach waren wir Frauen an der Reihe. Der Startschuss fiel und die Verwarnungen flogen mir nur so um die Ohren. Ehe ich mich versah war auch ich in der Aufenthaltszone und hatte 30 Sekunden Zeit zu überlegen, was ich jetzt anders mache. Ich nahm also das Tempo raus, versuchte die Beine noch mehr durchzudrücken und gelangte nach mir endlos erscheinenden 7 Runden tatsächlich ohne weitere Verwarnung das Ziel.
Die Zeit war miserabel aber ich war durch. Ich wusste nicht, dass es bei der DM keinenMedaillenstandard mehr gibt, umso größer war die Freude! Also doch auf das Treppchen! Deutsche Meisterin!
Zum Schluss ging Patrick mit der M50 auf die Piste. Obwohl er noch leicht angeschlagen war, ging er gut durch und hatte auch die Bronzemedaille sicher!
Somit waren wir PSVer wieder mal sehr erfolgreich!
Das Ausklang- Treffen „auf die Ehrung aller Medaillenträger“ fand in mitten der Altstadt – zwischen Fischmarkt und Domplatz – im ehemaligen Steinhaus der historischen Engelsburg statt. Im zünftigen Balkensaal versammelten sich dann viele Gehsportfreunde, auch zwei Frauen vom Laufen gesellten sich zu uns. Die Stimmung war ausgelassen, es wurde gut gegessen und viel gelacht, erzählt, geplant und getrunken! Der Abschied fiel schwer und es war weit nach Mitternacht, als wir im strömenden Regen zum Hotel liefen. Dort angekommen gab es die nächste Überraschung. Wir – Bernd, Wolf und ich – hatten ja noch nicht eingecheckt, nun war die Rezeption geschlossen und weit und breit keiner zu sehen…. Wir sahen uns schon im Foyer oder in der Dusche von Coach Hartmut schlafen… aber nein, letztendlich dank Bernd´s Einsatz bekamen wir zwar keine zwei Zimmer mehr, dafür aber ein großes komfortables Vierbettzimmer/Familienzimmer und der Schlaf war gesichert!
Am nächsten Morgen gingen wir alle zusammen frühstücken, danach natürlich auch in das sagenhafte Café Hilgenfeld am Domplatz, Cappucino trinken. Mittags mussten wir zum Bahnhof. Wir gingen in das fast leere Bordrestaurant und auch dort hatten wir wieder viel Spaß! Die Frau, die uns bediente, war sehr erfrischend und trug zur heiteren Stimmung bei.
Es waren schöne zwei Tage im Kreise der Geher, die ich sehr genossen habe!
Vielen herzlichen Dank an Bernd, der sich wie immer rührend um alle Belange gekümmert hat!
Gitti
Disziplin | Name | Zeit | Jahr | AK | Rang | Punkte |
3000m | Patrick Seck | 16:52:58 | 1966 | M50 | 3 | 70 |
3000m | Brigitte Zeidler (Gitti) | 22:33:05 | 1964 | W55 | 1DeutscheMeisterin | 40 |
3000m | Günter Evertz | 19:27:82 | 1957 | M60 | 5 | 59 |
Hammerwurf | Günter Evertz | 1957 | 5 | |||
3000m | Bernd O. Hölters | 20:45:43 | 1946 | M70 | 2 | 63 |
3000m | Wolf-Dieter Giese | 20:40:04 | 1943 | M75 | 2 | 73 |