Am 27.03.2022 fanden in Berlin-Zehlendorf auf dem Ernst Reuter Sportfeld, die vom Zehlendorfer TSV von 1888 und dem Berliner Leichtathletik Verband organisierten, „Offenen Berlin-Brandenburgische Langstreckenmeisterschaften“ statt.
Bei sonnigem Wetter und Temperaturen um 15 Grad hatten die 134 anwesenden Teilnehmer*Innen aus 40 Vereinen, bis auf einen leichten Wind auf der Gegengerade, fast optimale Bedingungen.
Andrej, Christoph und Christian
Leider waren die Meisterschaften sehr lieblos organisiert, keine Lauf- Uhr im Start-und Zielbereich, welche den „Rundenläufern“ ihre jeweilige Laufzeit übermittelte, keine Moderation, keine Glocke für die letzte Runde usw. Kein Vergleich zu den mehrfach durch uns den Polizei SV Berlin ausgerichteten Langstreckenmeisterschaften Anfang der 2000nder Jahre. Bei unseren Veranstaltungen gab es sogar meist noch ein Rahmenprogramm, tolle Sachpreise und der SFB/RBB brachten in der Abendschau oder in den damaligen Sportsendungen einen 90 Sekunden Bericht über die Veranstaltung und sogar internationale Topläufer waren am Start.
Die Läufe:
Nach dem die Laufwettbewerbe „der Jugend“ stattgefunden hatten, gingen mit 20-minütiger Verspätung „die Hauptklassenläufer“ und die Senioren bis einschließlich der M50 an den Start über die 25 Runden. Eigentlich wäre hier der Schreiber dieser Zeilen am Start gewesen, doch nach dem erfolgreichen 5 k in Orlando (USA) hatte er sich ein wenig im Training übernommen (23 km Lauf ohne Verpflegung und tags drauf 11 km Tempodauerlauf kurz nach Rückkehr aus den USA) und bekam dafür „körperlich die Quittung“ und konnte an den Meisterschaften daher leider nicht teilnehmen.
Christoph holt Silber
Nach dem Topfavorit Leonid Latsepov (Berlin Charlottenburg Running) ebenfalls durch Abwesenheit glänzte, war der Weg für Fabian Clarkson (SCC Berlin) frei. Fabian ist einer der besten deutschen Mittelstreckler (1500 Meter- 3:35,85 Minuten) und lief bereits die 10.000 Meter in 29:21,72 Minuten. In 30:25,12 min. siegte er vor Tobias Singer (SCC Berlin), welcher in 31:35,06 min. das Ziel erreichte. Dritter wurde der ehemalige NSFler Christian Krannich (SCC Berlin) in 32:49,52 min. In diesem Lauf war auch unser Christoph Schügerl in der M45 vertreten. Nach 3:57,49 Minuten auf den ersten 2 ½ Runden, kam er nach 12 ½ Runden (5000 Meter) in 20:13,78 Minuten durch und musste dem fehlenden Bahn-und längerem Tempoausdauertraining leider in der Folge Tribut zollen.
Eine Runde vor Schluss war sogar der Meistertitel noch drin, doch leider hörte er nicht auf „die Empfehlungen“ (Smiley)vom sportlichen Leiter (meiner Wenigkeit- spaßig gemeint) und so kam er als Vizemeister in der M45 in 41:23,48 min. ins Ziel. Der Sieger Simon Schilling vom SCC Berlin lief 41:21,88 min (bei 5000 Meter 19:43 Minuten). Herzlichen Glückwunsch lieber Christoph zu deiner tollen Leistung in deinem ersten Lauf über die 25 Runden.
Stefan und Winfried
Im zweiten Lauf über die 10.000 Meter gingen die Aktiven von der M55- M75 an den Start. Leider fiel hier unser Ralf Janotte kurzfristig durch Krankheit aus. Gleich vom Start weg bildete sich eine Dreiergruppe mit Pascal Legrand (Füchse Berlin Reinickendorf), Winfried Schumann (TuS Neukölln) und unserem Stefan Alberti (alle M55). 3:52 für die ersten 1000 Meter waren viel zu schnell, doch Stefan machte weiter die Pace und sah bis 3000 Meter (11:49 Minuten) noch gut aus. Doch leider war dann bei 4000 Meter sein Pulver verschossen (15:50 Minuten). Pascal und „Winne“ setzten sich sehr schnell ab und liefen 15 Sekunden auf Stefan auf den nächsten 2 ½ Runden heraus.
19:46-19:53 und 20:10 Minuten lauteten dann die Durchgangszeiten der ersten Drei. Im weiteren Verlauf liefen aber alle Drei ein unglaublich tolles Rennen und errangen für sie sehr gute Laufzeiten. Pascal siegte am Ende in 39:34,72 min. vor Winfried in 40:31,18 min. und Stefan, welcher in 41:30,08 min. ins Ziel kam. Auch hier herzlichen Glückwunsch zu diesen tollen Leistungen.
Im dritten und letzten Lauf über die 10.000 Meter waren mit Deborah (u.a. Marathon: 2:26:55 h, Valencia, 6. Dezember 2020) und Rabea Schöneborn (Marathon: 2:27:03 h, Enschede, 18. April 2021 /beide SCC Berlin) im Frauenlauf zwei Läuferinnen der erweiterten internationalen Spitze am Start. Mittendrin war auch unsere Clarissa Lehmeyer (Jg.1993). Eine Zeit unter 42 Minuten hatte sie sich vorgenommen. Bis 5000 Meter (20:16 Minuten) lag sie sogar auf Kurs einer 40er Zeit, lief bei 7000 Meter sogar auf Gabi Baltruschat (Spiridon Frankfurt/W55/mehrfache deutsche Seniorinnen-Meisterin) auf, musste dann aber leider abreißen lassen und kam völlig ausgepumpt in 41:50,28 min. und erreichte somit ihr selbst gestecktes Ziel und wurde Vierte in der Hauptklasse und fünftschnellste Frau über die 25 Runden. Auch hier herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung. Übrigens, Deborah Schöneborn verfehlte in 33:42,85 min. ihre persönliche Bestzeit nur um 5 Sekunden. Ihre Schwester wurde in 34:26,01 min. Zweite vor Emma Waldschmidt (BSV 1892), welche das Ziel in 37:51,81 min. erreichte. 10 Frauen waren in diesem Lauf am Start.
Trainer Christian Schieber und ich betreuten unsere Aktiven (Andrej auch noch Winfried Schumann) und ermöglichten es ihnen die möglichst beste Leistung an diesem Tag aus sich heraus zu holen.
Für unsere 15 köpfige Laufgruppe war es nach den Nordddeutschen Seniorenmeisterschaften im September 2021 die zweite Meisterschaft in Folge, an denen wir uns hervorragend platzierten. Leider sind weiterhin die Trainingsbedingungen (seit Anfang 2020) ohne Nutzungsmöglichkeiten des PSV-Sportplatzes und der Sporthalle inkl. Krafträumen suboptimal. Auch suboptimal ist auch die „Wettkampfgestaltung“ vom Berliner Leichtathletikverband. Weiterhin werden keine 5 km Straßenlaufmeisterschaften angeboten und die „Bahn-Seniorenmeisterschaften“ wurden von Juli auch den 14/15.5 verlegt, wo internationale Seniorenmeisterschaften in Italien mit vielen Berlinern Teilnehmern und der 25er stattfinden. Der Verband gibt seit Jahren ein ganz schlechtes Bild ab und Besserung ist leider nicht in Sicht.
Die nächsten Wettkämpfe:
Viele Mitglieder unserer Trainingsgruppe werden am 24.4 im Spreewald über die Halbmarathon-Distanz am Start sein, ich selbst werde dort meinen Trainingspartner Daniel auf eine Zeit um 1:50-55 begleiten und im Herbst dann versuchen eine flotte Zeit zu erzielen.