Bericht von Clarissa Lehmeyer
In diesem Jahr fand der 22. Spreewald- Marathon an einem ungewöhnlich kalten Wochenende im April statt. Als ich am Morgen des 21. April aufwachte, hatte es sogar Bodenfrost gegeben. Bereits am Tag zuvor war ich angereist und hatte einen Teil des Radrennens in Burg gesehen. Starker Wind, Regenschauer und niedrige Temperaturen waren nicht die besten Voraussetzungen für die Athleten.
Die Bedingungen waren aber dann am Sonntag für mich auf der Halbmarathonstrecke nahezu ideal. Es war kalt, aber trocken und kaum windig. Der Start war bereits um 9 Uhr für die unterschiedlichen Distanzen der Läufer, Walker und Teams des Run-and-Bike Wettkampfes. Vom Polizei SV starteten für die 21,1 Kilometer auch Marion Wolff, Heike Dreger, Tatjana Bürger und Eva Geisler.
Bereits nach dem ersten Kilometer hatte ich ein gutes Tempo gefunden und blieb konstant. Die zweite Hälfte der Strecke lief ich bei einem Läufer im Windschatten, der mich gerne bis kurz vor dem Ziel begleiten wollte, bevor er dann auf seine zweite Runde für den Marathon abbiegen musste. Landschaftlich ist der Halbmarathon immer wieder reizvoll. Auch die zumeist asphaltierten Wege und die geringen Anstiege machen diesen Lauf zu einer schnellen Strecke. Leider führte der Weg dieses Jahr kurz vor dem Ziel durch den Park, wo die Läuferinnen und Läufer der anderen Distanzen zusammentrafen. So wurde es relativ eng und unübersichtlich.
Als ich von einem Radfahrer mit der Aufschrift „Halbmarathon 1. Frau“ auf dem letzten Kilometer begleitet wurde, wurde meine Euphorie noch größer. Mit einer Zeit von 1:32 Stunden kam ich als Siegerin in Burg am Festplatz ins Ziel. Die Wettkampfstrecke, die sogar etwas länger war, erschien mir dieses Mal gar nicht lang. Mein gleichmäßiges Tempo war sicherlich einer der Gründe dafür. Bei der Siegerehrung hatten sich die Veranstalter wieder besondere Präsente und Ideen einfallen lassen: Zum Beispiel einen Pokal in Gurkenform oder eine Decke mit dem typischen Spreewaldmotiv eines Spreewaldkahns am Ufer.
Auch viele Traditionen und regionale Produkte spielen an diesem Wochenende eine Rolle: Frauen in sorbischer Tracht überreichen die Blumen bei der Ehrung. An den Ständen werden Gurken, Spargel und Erdbeeren angeboten. Der Spreewald-Marathon ist längst eine vielfältige Veranstaltung für alle Altersklassen und verschiedene Sportarten.
Im kommenden Jahr möchte ich auf jeden Fall wieder dabei sein, jedoch auf einer anderen Distanz und möglichst nicht alleine. Zusammen macht der Spreewald- Marathon nämlich noch viel mehr Spaß.