Wer sich als Läufer wochen- oder monatelang auf ein Rennen vorbereitet hat, vielleicht sogar auf einen Marathon oder Halbmarathon, ist bei einer Absage wahrscheinlich zunächst frustriert und enttäuscht. Der Corona Virus sorgt seit März 2020 dafür, dass weltweit (fast) alle Laufwettkämpfe abgesagt worden sind.
Das ist verständlich. Die langen Läufe, das Tempotraining, das Training im Regen oder in der Dunkelheit, das frühe Aufstehen – für nichts? Nein!
Machen wir uns zunächst einmal klar, wofür wir eigentlich laufen. Das sind nämlich nicht nur Bestzeiten und Marathon-Medaillen. Es sind auch nicht nur die gesundheitlichen Vorteile, (auch wenn es davon ganz schön viele gibt). Und nicht nur die schlanke Figur. Sind es nicht auch die Momente, wenn wir im Morgengrauen unterwegs sind und außer uns nur die Vögel und Rehe schon wach sind?
Durch den strömenden Regen laufen und es einfach nur wundervoll finden? Wenn man nach einem langen Lauf zwar völlig erschöpft, aber auch stolz und glücklich ist, es durchgezogen zu haben? Wenn man beim Intervalltraining richtig gut in Form ist und die Geschwindigkeit genießt. Also: Auch ohne das Rennen am Ende ist das Training keineswegs verloren.
Obwohl ab dem 25.05. wieder Bahnwettkämpfe gemäß der Verordnungen der Berliner Landesregierung möglich wären, sind bereits fast alle Bahnwettkämpfe für das Jahr 2020 zuvor durch die Veranstalter abgesagt worden.
Das Training unserer Trainingsgruppe ruht seit März 2020, dennoch trainieren die Trainingsgruppemitglieder weiterhin alleine fleißig weiter.
Andrej Woiczik