Blauer Himmel und angenehme 16 Grad: Am Morgen des 3. September 2023 kam ich entspannt und mit Vorfreude am Rathaus Reinickendorf an. Dort wurde in diesem Jahr bereits der 24. Halbmarathon in Reinickendorf ausgetragen, aber aufgrund von Bauarbeiten mit einem veränderten Rundkurs für die Läufer*innen. Neben der Halbmarathondistanz wurden auch zwei Kinderläufe und kürzere Distanzen bis 10,5 km angeboten.
Die Startunterlagen waren schnell abgeholt und ich machte mich für den Start um 9:30 Uhr warm. Zum Glück blieb der Himmel zeitweise bedeckt und die Temperaturen stiegen nicht gleich weiter an. Für lange Distanzen kann es aus meiner Sicht gerne noch deutlich kühler sein. Aber ich hatte mir keine bestimmt Zielzeit in den Kopf gesetzt und wollte hier einfach gut durch den Lauf kommen. Seit einer Fußverletzung im Februar war ich erst wieder langsam an diese Distanz herangekommen und erwartete nicht zu viel von mir.
Auch Wilfried Köhnke und Ralf Janotte hatten sich für den Polizei SV über die 21,1, km gemeldet. Wir sahen uns während des Wettkampfes gleich mehrmals, da sich auf einem kurzen Teil der Strecke auf der Holzhauser Straße die Läufer*innen entgegenkamen.
Der neue Rundkurs musste nun vier Mal gelaufen werden, wobei man im Start- und Zielbereich immer den Verpflegungspunkt nutzen konnte. Auf der Strecke waren hin und wieder Trommler und Zuschauer, die uns kräftig und laut anfeuerten. Außerdem standen Norbert (Polizei SV) und meine Eltern an der Strecke. Meine Schwester Emilia und ihr Mann Francesco, die zum Veranstalter LG Nord gehören, waren als Streckenposten ebenfalls mit dabei.
Ich war begeistert von der Strecke, da ich jedes Mal auch nach Bedarf meine eigene Trinkflasche mit Flüssigkeit gereicht bekam und mich so viele bekannte Gesichter jede Runde mit motivierenden Worten unterstützten. Die Runde war flach, zum größten Teil gut asphaltiert und breit. Das ermöglichte ideale Voraussetzungen für eine gute Zielzeit.
Tatsächlich war ich von mir selbst überrascht, wie flott und konstant ich unterwegs war. Natürlich war der erste Kilometer schneller als die folgenden. Doch selbst bei Kilometer 20 hielt ich meinen Kilometerschnitt noch gut. Hilfreich war vor allem auf der letzten Runde ein Läufer, bei dem ich im Windschatten laufen durfte und der mich bis zum Ziel mitziehen konnte. Mit meiner Zielzeit von 1:34:48 war ich überglücklich. Diese Zeit war ich auch im vorherigen Jahr im Spreewald gelaufen, aber mit dem Unterschied, dass ich mich beim Reinickendorfer Halbmarathon sehr viel lockerer fühlte, keinen Einbruch auf den letzten Kilometern hatte und schneller regeneriert war. Als Highlight folgten dann noch ein alkoholfreies Erdinger im Zielbereich und eine Urkunde mit dem Meistertitel für meine Altersklasse. Seniorin in der W30 zu sein, hört sich zwar schon nicht mehr ganz so jung an, doch ich fühlte mich nach diesem Lauf ganz und gar nicht alt. Wieder in Form zu sein, war für mich ein wunderbares Gefühl.
Wilfried Köhnke kam mit einer Zeit von 2:01:51h im Ziel an, Ralf Janotte folgte dann kurze Zeit später mi 2:14:19 h. Wilfried war mit dieser Zeit erster in seiner Altersklasse.
Für mich war an diesem Tag klar: Wenn ich nächstes Jahr am Tag des Reinickendorfer Halbmarathons Zeit habe und gut vorbereitet bin, möchte ich auf jeden Fall wieder starten. Ich werde die Veranstaltung in guter Erinnerung behalten.
(Text: Clarissa Lehmeyer)