Am 1. Advent beschlossen Wilfried, Ralf, Stefan und Andreas die Tradition der Teilnahme einer PSV-Mannschaft an der Cross-Staffel im Berliner Grunewald fortzusetzen. Im vergangenen Jahr war unser Team gemischt. Diesmal starteten wir als reine Männergruppe.
Da ich als Läufer nur geringe und speziell beim Crosslauf gar keine Erfahrungen hatte wurde ich als dritter Starter, der sogenannte „Gurkenläufer“, eingeteilt.
Das Wetter am Sonntag war für einen Geher eher ungewöhnlich. Die Temperaturen lagen um den Gefrierpunkt. Die gesamte Woche hatte es mehr oder weniger geregnet und am Samstag kam noch etwas Schnee dazu. Ideal für eine Wildschweinjagd mit anschließender Glühweinverkostung. Aber wir wollten ja laufen!
Die Bodenverhältnisse entsprachen auch nicht den DLV-Regeln für einen Gehsportwettbewerb. Keinerlei Asphaltierung oder Betonierung, nur schlammige, hüglige Waldwege voller Wurzeln.
Aber wir wollten ja laufen!
Ich tröstete mich damit, dass die Verhältnisse für alle Beteiligten gleich waren. Außerdem bin ich ja ein Verfechter der vorbeugenden Fettverbrennung. Schließlich liegen die Feiertage noch vor uns.
Auf Grund der dramatischen Wetterlage brachte mich die S-Bahn erst kurz nach 10:00 Uhr zum Bahnhof Wannsee. Hätte ich mal mein Auto benutzt. Die AVUS war ja schließlich wieder neueröffnet worden.
Zur Beruhigung unseres Mannschaftskapitäns und Gruppenältesten Wilfried, rief ich an, dass man schon anfangen könne. Es wäre wohl auch zu viel verlangt, wenn 131 Staffeln, das heißt über 500 Läufer auf mich warten müssten.
Stefan war also als Startläufer schon auf die 6,4 km lange gegangen. Andreas machte sich locker warm und ich hatte mit Wilfried Gelegenheit unsere „Gegner“ zu beäugen. Als ich mich umsah, musste ich feststellen, dass dieser Wettkampf doch nicht den Volkslaufcharakter hatte, der mir vorschwebte. Am Start war nicht nur Achim Achilles, sondern auch Lena Schöneborn und das gesamte Berliner Fünfkampfteam, mehrere Gruppen der „Weltraumjogger“ und die Olympiateilnehmer von Atlanta bis London imMountainbiking (natürlich ohne ihre Räder).
Nach knapp 28 Minuten hetzte Stefan über die Ziellinie und übergab den Stab an „unseren Jüngsten“, an Andreas. Ich machte mich nun auch langsam fertig. Glücklicherweise hatte ich auf die ultraleichten „asics“-Geherschuhe verzichtet. Meine Wahl: dicke Sohle, Profil, Dämpfung, Joey Kelly… also „Victory“ von Deichmann war dem Anlass angemessen. Aus dem Augenwinkel konnte ich beobachten, dass Achim ebenfalls die „Gurkenposition“ in seiner Mannschaft zugelost bekommen hatte. Ich hatte ihn in diesem Jahr nur einmal geschlagen. Das war bei der Müsli-Party vor dem „berlin-man“-Triathlon. Naja, ein Sieg ohne größeren sportlichen Wert!
55 Minuten nach dem Start übergab Andreas das Staffelrohr an mich. Er hatte weitere 5 bis 6 Plätze gutgemacht. Jetzt war es an mir, sie zu verteidigen. Kurz gesagt, es gelang mir nicht so ganz. Während meiner 30-minütigen Rennerei überholte ich zwar zwei Schülerinnen, die wahrscheinlich von ihrem Sportlehrer zu dieser Veranstaltung gezwungen worden waren, ein älteres Ehepaar, welches mit ihren Rollatoren im Schlamm stecken geblieben war und einen jungen Vater, der mit seinem etwa dreijährigen Sohn einen Sonntags-Dreirad-Cross-Ausflug unternommen hatte. Dafür überholten mich etwa 6…7 Athleten.
Völlig ausgepumpt aber glücklicherweise unverletzt übergab ich das „Holz“ an Wilfried, unseren Routinier. Jetzt lag alles in seinen Händen. Natürlich auch in seinen Beinen.
Auch er benötigte nur etwas über 28 Minuten.
Mit einer Gesamtzeit von 1:54:12 Stunden belegte die Staffel des Polizei SV Berlin Platz 53 (von 131).
In der Einzelwertung kam es zu folgenden Ergebnissen:
Andreas Grünky 27:30 Platz 202
Wilfried Köhnke 28:03 Platz 219
Stefan Riedel 28:26 Platz 238
Ralf Janotte 30:13 Platz 304
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