Bereits zum vierten Mal fand in Berlin-Neukölln der Gropius-Lauf statt. Das Besondere: Auf der barrierefreien Strecke laufen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam.
Ziel ist es mit dem Gropius Lauf unabhängig von der ethnischen Herkunft, der sexuellen Identität, dem Alter, der Religion, der Geschlechts oder eine Behinderung ein „Wir-Gefühl“ zu schaffen. Aus diesem Grund sollen die erwirtschafteten Überschüsse sozialen Projekten zugutekommen, wie z.B.: regionaler Schulsport, traumatisierte Kinder aus Kriegsgebieten sowie Behinterteneinrichtungen der Lebenshilfe.
Nur vier Tage nach dem Jahrhundert-Unwetter in Berlin fanden sich über 600 Läufer/innen mit und ohne Behinderung bei lauffreudigen Witterungsbedingungen bei 16 Grad, leichtem Wind und leicht bewölktem Himmel an den Gropius Passagen ein, um über Laufdistanzen zwischen 800 Metern und 10 Kilometern, gemeinsam an den Start zu gehen.
Den Startschuss für den Kinderlauf sowie die Kleine Runde (2,5 km) und den Jedermannlauf (5 km) gab Bezirksstadtrat Jan-Christopher Rämer, welcher anschließend selbst an der 4x 2,5 km Staffel als Staffelläufer teilnahm. Über 40 Läufer/innen (von über Gesamt 400 Teilnehmern in diesen 0,8 bis 5 km Läufen) mit körperlichen Einschränkungen waren in diesen Läufen vertreten, was die große Bedeutung für den Bezirk Neukölln damit verdeutlicht. Hier wird Inklusion groß geschrieben.
Den Startschuss für den Haupt- und Staffellauf gab anschließend Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey. Von den über 200 Teilnehmern an diesen beiden Hauptläufen waren auch 12 traumatisierte Kinder und Jugendliche aus Kriegsgebieten am Start.
Gelaufen wurde auf einem vermessenen 2,5 km langen Rundkurs um die Gropius-Passagen, durch die schöne Grünanlage der Gropiusstadt. Gleich von Beginn an bestimmten bei den Frauen Viktoria Lehmeyer vom Polizei SV Berlin und Denis Dieter bei den Männern die 10 km Konkurrenz. Drei Jugendliche aus Kriegsgebieten von der Dallgow International gingen in der Männerkonkurrenz beherzt in 18:00 Minuten nach zwei Runden mit dem späteren Sieger Denis Dieter im Tempo mit, mussten aber ihrem hohen Tempo erheblichen Tribut zahlen und landeten am Ende auf den Plätzen 2,4 und 5 mit über 3 Minuten Rückstand hinter Denis Dieter , der in 36:24 Minuten die Ziellinie als Sieger überquerte. Bei den Frauen war im Vorfeld die Berlinerin Denise van Elk als Favoritin mit ihren 38er Zeiten (u.a. Citylauf Dresden) aus diesem Jahr gehandelt worden, doch Viktoria Lehmeyer, welche schon in diesem Jahr zahlreiche Volksläufe in Berlin und Brandenburg gewann, machte ihr in der neuen persönlichen Bestzeit von 39:34 Minuten, einen Strich durch die Rechnung. Bis km 5 lag sie mit 19:22 Minuten noch auf Kurs 38 Minuten, doch zum Ende des Laufes hin, nahm der Wind leider an Stärke zu und verhinderte noch schnellere Siegeszeiten bei Männer und Frauen, so dass die Streckenrekorde von 30:37 Minuten von Volker Goineau (ART Düsseldorf) und Anja Schönborn (Comrunners Berlin) von 38:11 Minuten aus dem Vorjahr nicht in Gefahr gerieten.
Veranstalter des Laufs ist der SCL Sportclub Lebenshilfe Berlin e.V., in Kooperation mit der Bezirksbeauftragten für Menschen mit Behinderung Katharina Smaldino und dem Projektmanagement/ Werbespitze Kreativteam, sowie dem Turn-und Sportverein 1865 Neukölln (TUS Neukölln) als sportlicher Ausrichter. Neben einigen Wohnungsbaugesellschaften gehören u.a. auch die Gropius Passagen zu den Unterstützern.
Erfreulich auch, dass der RBB mit einem Fernsehteam für die Berliner Abendschau vor Ort war und dieses Lauferlebnis filmte.
Im Anschluss der Läufe wurden im Atrium der Gropius-Passagen die Siegerehrung und Preisverleihung durchgeführt. Hierbei äußerte sich Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey wie folgt:
„Beim Gropius-Lauf reden wir nicht über Inklusion, sondern leben sie einfach. Es geht darum, Menschen zusammenzubringen und ein „Wir-Gefühl“ zu schaffen. So können auch Berührungsängste und Unsicherheiten abgebaut werden“.
Erfreulich bleibt abschließend auch festzustellen, dass zahlreiche Zuschauer an der Strecke den Läufen beiwohnten und die über 600 Teilnehmer lautstark unterstützten. Viele leuchtende Augen sah man im Ziel von den Teilnehmern.
Der nächste Gropius Lauf ist im kommenden Jahr wieder für Anfang Juli 2018 geplant.
Ergebnisse:
Sieger: Männer/Frauen
2,5 km | Daan Lotgerink (U12) | SG Großziethen | 10:19 Minuten |
2,5 km | Frances Küster (U16) | Berlin | 12:37 Minuten |
5 km | Thorsten Glombitza (M40) | Berlin | 18:14 Minuten |
5 km | Mika Schieff (U12) | Berlin | 22:24 Minuten |
10 km-Hauptläufe:
Männer:
1. | Denis Dieter (M35) | Berlin | 36:24 Minuten |
2. | Habtom Mehari (M20) | Dallgow International | 39:22 Minuten |
3. | Uwe Trecka | Berlin | 39:22 Minuten |
Frauen:
1. | Viktoria Lehmeyer | Polizei SV Berlin | 39:34 Minuten |
2. | Denise van Elk | Berlin | 40:42 Minuten |
3. | Clarissa Lehmeyer | Polizei SV Berlin | 40:52 Minuten |
4 x 2,5 km Staffeln:
1. | Gropius Wohnen | Berlin | 41:00 Minuten |
2. | Die schnellen Hilbigs | Berlin | 43:13 Minuten |
3. | Team Fritz Felgentreu | Berlin | 45:12 Minuten |
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit sportlichen Grüßen
TUS Neukölln Sportwart
Andrej Woiczik